Trotz Corona und einem (momentanen) wahnsinnigen Überschuss an Piloten hat es Anna ins Cockpit der Citation Jets 1, 2 und 3 geschafft. Ihr Alltag ist dadurch deutlich flexibler geworden, aber davon lassen wir sie wie gewohnt selbst erzählen:

Für jeden Flug bereite ich mich schon zuhause vor. Wetter und Notams gehören dafür zu meiner täglichen Lektüre, noch vor irgendwelchen allgemeinen Nachrichten. In der Uniform fahre ich dann zu meinem Arbeitsplatz im Cockpit der Citation Jets, von zuhause aus sind das gute 40 Minuten mit dem Auto.

Da wir mit den Citation Jets maximal 8 Passagiere an Bord haben, sind wir Piloten auch für den ganzen Ablauf drum herum zuständig. Für eine zusätzliche Stewardess bleibt da kein Platz 

Unsere Arbeit beginnt also damit, dass wir das Catering abholen. Dieses reicht vom Früchteteller und Frühstück, über die leckeren mundgerechten Canapés, bis hin zu speziellen Wunschmenüs. Getränke füllen wir auch zu dieser Zeit gleich auf, nur den Kaffee holen wir erst kurz vor Abflug ab damit er auch wirklich frisch ist.

Sobald für die Gäste alles vorbereitet ist, geht es weiter mit den technischen Vorbereitungen. Die Batterie anstecken, Sauerstoffmenge und Sprit kontrollieren, und die gesamte Vorflugkontrolle durchführen. Auch die Abdeckungen zu entfernen ist unsere Aufgabe, was für einen Airline Piloten sicher etwas befremdlich wirkt. Dann werden die ganzen Papiere ausgedruckt und die iPads vorbereitet.

Bevor wir die Gäste abholen, kontrollieren wir nochmals die Kabine. Ist auch da alles sauber gesaugt, sind alle Getränke vorhaben, ist für unsere Passagiere alles wirklich Tip Top?

Erst wenn alles passt, begrüßen wir unsere Gäste und laden ihre Koffer ein. Gut verzurren ist auch hier besonders wichtig, wie schon auf den kleineren PPL-A Mustern gelernt. Das anschließende Briefing der Passagiere darf nicht fehlen, bevor es für uns ans Fliegen geht.

Im Cockpit holen wir das ATIS ein, erbitten Start-up und Clearance und arbeiten zusammen unsere Checklisten ab. Endlich geht es dann los und wir dürfen abheben. 

Das Fliegen selbst ist natürlich der schönste Teil unserer Arbeit, aber gleichzeitig auch der für Piloten bekannteste Teil. Kurz zusammengefasst: Abheben, fliegen, landen, ground handling. Fertig.

Abschließend laden wir die Koffer wieder aus, verabschieden uns von den Gästen und bereiten den Flieger für den nächsten Flug vor, dafür bestellen wir gleich Kaffee, Eiswürfel und Sprit. Das TechLog ausfüllen, Aufräumen, Getränke auffüllen, Müll weg, … was halt alles nötig ist damit wieder alles Tip Top vorbereitet ist. Nach dem Flug ist vor dem Flug.

Nach dem letzten Flug wird die Batterie wieder abgesteckt, sowie die Nase, Scheibe und die Flügelkanten geputzt. Auch von aussen soll schließlich alles passen.

Nachdem Handling und Gebühren bezahlt sind geht es ab ins Hotel. Je nach weiterem Plan bleibt dann Zeit zum Ausruhen oder auch für Sightseeing oder Sonne tanken am Strand. Natürlich alles ohne Alkohol und mit jeder Menge Schlafenszeit wie es sich verantwortungsbewusst gehört.

Es mag manchmal lustig zugehen in der Luft, aber das betrifft nur die Passagiere. Als Pilotin habe ich viel Verantwortung, und diese nehme ich auch 100% wahr. Damit ich noch laaange die Freuden des Fliegens genießen darf.

Mein Traum wurde wahr!

Liebe Grüße aus meinem neuen Arbeitsplatz – dem Cockpit eines Citation Jets 🙂
Anna