Big Trip 2019 Polen „Solidarnos Tour“
Mittwoch, 19.Juni bis Sonntag, 23. Juni 2019
Autor: Gottfried Pauritsch

Nachdem Cpt. Jonny im Vorjahr einen aufwendigen Trip organisiert hatte, wollte er diesmal kleinere Brötchen backen. Diesmal war ein Rundflug in Polen das Ziel.

Schon der Vorbereitungsabend war ein üppiges Fest mit einer traumhaften Paella von Jonny. Dabei wurde schon klar, dass eine Rekordzahl an Flugzeugen teilnehmen würde.

Jonny und Willy mit Natalie mit ihrer Beech
Gerd S und Gerhard Ch mit ihrer Trinidad
Elmar Ch und Gabi mit ihrer Piper
Peter B und Dietrich mit der Aquila.
Gerd L mit Tochter und deren Freund mit der PA 28 (SS)
Edelbert N und Markus B mit der Katana (FN)
Christian und Martin K mit der Katana (MV)
Gottfried und Wally mit der Katana (EI)
Martin B mit der Katana (DA)
Martin R, Christian S und Markus K mit der Robin (FK)
Ronald H und Michael mit der Pulsar

Tag 1

Abflugzeit und Ort war unterschiedlich. Für die Piloten in Hohenems war es Ehrensache Bertrams Katana ( EI) mit Gottfried als erste starten zu lassen. Nicht alle haben den ersten Zwischenhalt in Klatovy angeflogen. Bei herrlichem Wetter wurde dort das erste Mal gemeinsam gegessen.
Ziel des ersten Tages war Breslau (EPMR Miroslawice).
Das prächtige Flugwetter liess alle Fliegerherzen höher schlagen.
Cpt Jonny hatte für Breslau eine kulinarische Führung durch die wunderschöne Altstadt in landestypischen Lokalen organisiert. Die köstliche Weihnachtssuppe, Osterspeise und andere polnische Spezialitäten durften wir hintereinander geniessen. Auch ein Lokal mit altem kommunistischem Ostblock Design mit verschiedenen kleinen Häppchen sowie Wodka Kostproben war dabei. Süsses wurde uns aus dem Bäckerei Fenster mit auf den Weg gegeben. Beim Bummeln durch die Stadt fiel auf, dass die Strassen und Plätze fast ausschliesslich durch Massen von jungen Menschen gefüllt waren. Abends trafen wir ohne Verabredung die später nördlich von Breslau gelandeten Piloten Edelbert und Markus.

Tag 2

Der nächste Tag begann mit herrlichem Flugwetter. Wenn elf Flugzeuge hintereinander starten ist einiges los. Zwei Katanas flogen zum Tank Zwischenstopp in Babimost ( EPZG) während die anderen (ausser Peter, der leider schon wieder nach Hause musste) direkt an die Ostsee zum Baden flogen (EPKG, Bagicz). Der Flug nach Babimost führte über die grösste Christusstatue der Welt – höher als jene in Rio de Janeiro! Kohlberg, gleich neben Bagicz, ist ein bekannter Ferienort an der Ostsee in Polen mit einem sehr schönen Sandstrand. Doch das kalte Wasser verführte absolut nicht zum Baden, dafür gab es als Entschädigung fantastisch gut gekochten Fisch.
Nachdem das Wetter im Osten in Richtung Danzig immer gewittriger zu werden drohte, mussten wir den Abflug von Bagicz besonders gestalten: um Zeit zu sparen rollten alle zehn Flugzeuge wie auf einer Perlenschnur aufgereiht zum Startpunkt und starteten dann ganz kurz hintereinander. Das muss für Beobachter ein gewaltiges Schauspiel gewesen sein. Aus dem geplanten beschaulichen Flug über die Ostseeküste wurde leider ein eiliger Anflug auf Danzig. Rund um den Flughafen regnete und blitzte es gewaltig. Neun von uns konnten gerade noch ungehindert landen. Für Martin wurde es mit der 80 Ps Katana recht ungemütlich. Er musste kreisend einer Ryan Air Vortritt lassen. Zu allem Unglück meldete der Airbus einen Birdstrike, sodass die Piste erst von toten Vögeln befreit werden musste. Endlich konnte Martin bei strömendem Regen zwischen den Blitzen sicher landen. Bis zum Abendessen war der Himmel aber wieder frei und wir konnten die wunderschöne Altstadt in vollen Zügen geniessen.

Tag 3

wieder am Flughafen Lecha Walesa EPPG herrschte emsiges Treiben beim Betanken aller Flugzeuge. Nachdem die Wettervorhersage eher auf Gewitter am Nachmittag hindeutete, verabschiedeten sich Roland und Michael, die im Westen an der deutschen Ostseeküste ihr Glück suchten (und fanden). Für den Rest war das Ziel Kikity EPKI. Diesen netten kleinen Flugplatz mit ansteigender Graspiste sollten aber nur Gerd und Gerhard erreichen. Die anderen versuchten sich bei einem Ziellande Wettbewerb auf einem kleinen Gras Platz in Gryzliny EPGR. Die beste Landung gelang Elmar mit hervorragender Assistenz von Gabi.
Aus dem geplanten Flug über die Masurische Seenplatte nach Kikity wurde leider nichts, weil sich schon Gewitter im Raum Krakau, das unser gemeinsames Abendziel war, aufbauten. Nach einem hastigen Aufbruch in Richtung Krakau -bei drehendem Wind nur knapp über die Bäume – mussten wir trotzdem in Maslow EPKA einen ungewollten Zwischenhalt einlegen. Auch fremde Flugzeuge, die auf dem Weg nach Krakau zur dortigen Flugschau waren, fanden sich da ein.
Während des Wartens gingen in Krakau sintflutartigen Gewitterschauer nieder, sodass die Piste zeitweise unter Wasser stand. Nach längerer Wartezeit wurde von uns der Beschluss gefällt, zwischen den Gewitterzellen den Flug fortzusetzen, um doch noch unser Tagesziel zu erreichen – die Hotels waren gebucht! Bei extrem weichem Boden vermeinten wir dann, auf einem Acker zu landen.
Gerd und Gerhard kamen ganz entspannt nach einem schönen Badetag in Kitiky am Abend auch ans Ziel in Krakau. Martin landete auch diesmal als letzter, da er von Danzig direkt nach Warschau geflogen war und den Tag dort verbracht hatte. Es wäre kein Big Trip Abend, wenn er nicht mit einem kulinarischen Highlite geendet hätte.

Tag 4

der Grossteil der Gruppe verbrachte einen Sightseeing Tag in der interessanten alten K&K Stadt.
Das Wetter war sehr wechselhaft, deshalb gab es verschiedene Aktivitäten einzelner Gruppen. Allen gemein war der Besuch der Flugschau und des Fliegermuseums in EPKC. Die Frühaufsteher erwischten einen regnerischen Start der Show, konnten dafür am Nachmittag noch die Salzmine in Wieliczka besuchen.
Der andere Teil der Gruppe wartete den Regen ab und konnten später bei schönem Wetter die Flugschau genießen und das überaus interessante Fliegermuseum in aller Ruhe besichtigen. Da gab es ja wirklich alles was das Fliegerherz schneller schlagen ließ. Von halb verfallenen Dingern, die irgendwann mal in der Luft waren, über Sport- und Verkehrsmaschinen bis hin zu den modernsten Kampfjets war alles vertreten. Der Bogen spannte sich von Oldtimern aus den Anfängen der Fliegerei über diverse Raritäten aus den 50er und 60er Jahren bis hin zu fast sämtlichen Modellen der Mig und Suchoi Serie.
Gottfried und Wally beschlossen schon am Morgen nach Prag zu fliegen und hatten grosse Mühe vom Platz wegzukommen. Die Katana steckte im weichen Boden fest. Fünf Leute mussten organisiert werden um sie wieder flott zu machen. Ausserdem herrschte wegen der Flugschau auf dem Flugplatz Pobiednik EPKP hektische Betriebsamkeit. Es war schwierig die Gunst des Tankwartes zu erringen, um zwischen den Kunstflugmaschinen betankt zu werden. Zu guter Letzt gelang es Gottfried das einzig helle Loch im sonst schwarzen Himmel anzusteuern, das noch dazu genau in der Richtung Prag lag.

Tag 5

Sonntag hieß es aber dann doch für alle wieder den Heimweg anzutreten. Aber zuerst galt es, anfangs die Flieger aus dem weichen Boden zu bringen. Die schwereren Maschinen waren fast bis zur Radachse eingesunken. Hier zeigte sich wieder die gute Kameradschaft unter den Fliegern. Egal ob Kunstflug-Ass oder Airline Pilot, jeder packte mit an, um die Flieger aus dem Sumpf zu ziehen.
Obwohl unterschiedliche Routen gewählt wurden und auch verschiedene Zwischenstopps geplant waren, kamen alle innerhalb einer halben Stunde am Flugplatz Hohenems an. Noch einmal sass man gemütlich bei Speis und Trank zusammennach bevor der Heimweg angetreten wurde.

Es war wieder ein toller Ausflug mit wunderbaren Erfahrungen und Erlebnissen! Danke an alle Teilnehmenden, vor allem aber an unseren Tourguide Cpt. Jonny!