Abb. 1: Flugweg der D-ERSS gemäss SkyDemon
Der ursprünglich geplante Trip zur Nord- und Ostsee musste wegen der Beschränkungen im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie leider abgesagt werden (noch geschlossene Grenzen). Kurzfristig wurde umdisponiert, was zur Geburt des Corona-Rundfluges in Österreich führte.
Die Teilnehmer
D-EEPL C172: Edelbert und Bertram
D-ESFN DA20: Helmut und Gottlieb
D-ERSS PA28: Martin, Ingo und Alexandra
D-ELRO BT36: Captain Johnny, Willi und Natalie
D-ETAI PA28: Elmar und Gaby (ab LOAV)
Donnerstag, 11. Juni 2020
LOIH – LOWG (mit Zwischenstop in LOWZ bzw. LOIJ)
312nm, 3h 0min (D-ERSS)
Geschäftiges Treiben am Treffpunkt LOIH ab 10 Uhr: Man tauscht sich bezüglich des Wetters und der idealen Flugstrecke aus. Flugpläne werden aufgesetzt (die Rookies lernen von den Pros, dass Flugpläne auch mit Zwischenstopp möglich sind…) und PPR-Anrufe getätigt. Das Wetter ist nicht ideal am Morgen und frühen Nachmittag. Für die geplanten Zwischenstops in LOIJ bzw. LOWZ wird aber akzeptables und spätestens für die Landung am Zielort LOWG prächtiges Wetter vorhergesagt. Spritmenge bis Graz sicherstellen und ab gehts.
In der Mittagszeit erfolgen die Abflüge in LOIH. Anfangs herrscht 6/8 bis 8/8 Bewölkung auf etwa 5000-10000ft vor. Es werden unterschiedliche Strategien verfolgt, um mit diesen widrigen Verhältnissen umzugehen. Die D-ERSS findet über dem Bodensee ein Loch in den Wolken und kann die Wolkensuppe dann in 11‘000ft-12‘000ft überfliegen.
Vor Salzburg wird southbound abgedreht und die Wolken lockern rechtzeitig für die Zwischenlandung in LOWZ bzw. LOIJ auf. Die D-ERSS beginnt den Anflug in LOWZ von Westen, Turm gibt Piste 26 vor, also ab in die etwas spezielle Platzrunde von Zell am See. Im Endanflug 26 meldet sich der Turm mit einer Änderung, bitte wegen geänderten Windverhältnissen nun doch auf der 08 landen… Brav den Anweisungen folgend erfolgt der Ausflug nach W, eine 180°-Wende im doch recht engen Salzachtal und, nach einer heftigen Böe über der Pistenschwelle 08, die sichere Landung in LOWZ.
Die Pause im Restaurant wird genutzt, um die WhatsApp-Gruppe über die Landung zu informieren. Erleichterung kommt auf, als über den gleichen Kanal die sichere Landung der D-EEPL und D-ESFN in LOIJ mitgeteilt wird (die D-ELRO ist nonstop nach Graz durchgeflogen). Der wettermässig schwierigste Abschnitt der Reise ist bereits gemeistert!
Nach einer Stunde Rast erfolgt der Abflug in LOWZ. Durch die relativ dünne Höhenluft und das hohe Gewicht (praktisch vollgeladen) erweisen sich die Vr 53kt der D-ERSS (Checkliste) als zu tief gegriffen. Es wird auf über 60kt beschleunigt, vorsichtig abgehoben um dann den Weg nach Graz fortzuführen.
Der Blick Richtung Süden verheisst nichts Gutes (Gipfel in den Wolken), so dass die D-ERSS entscheidet, die GAFOR-Route nördliche von Zeltweg zu nehmen und LOWG von Norden anzufliegen.
Abb. 14: Abends in Graz (2)
Freitag, 12. Juni 2020
LOWG – LOAV
85nm, 49min (D-ERSS)
Gut ausgeschlafen wird das reichhaltige Frühstück genossen, um sich kurz danach wieder zum Flughafen zu begeben. Endlich perfektes VFR-Wetter, mit nur geringfügiger Quellbewölkung. Der Katzensprung nach LOAV ist schnell gemacht.
Da ist der Weg vom Flugplatz in Vöslau nach Wien wesentlich umständlicher und länger (Crew der Piper: Kombination von halbstündigem Fussweg, Zugfahrt und U-Bahn). Dabei blieb am Bahnhof Vöslau beinahe die D-ERSS-Tasche liegen…
In Wien stossen auch Elmar und Gaby (D-ETAI) zur Gruppe.
Der gelungene Tag wird im Weinbau Zawodsky bei Wien bei einem ausführlichen Abendessen ausgeklungen.
Samstag, 13. Juni 2020
LOAV – LOIH (mit Zwischenstop in LOLS)
309nm, 3h 0min (D-ERSS)
Der letzte Tag sollte uns ursprünglich mit Zwischenstop in LOWS nach Hause führen. In Salzburg war der Besuch des legendären Red Bull Hangar 7 vorgesehen. Zeitliche Restriktionen in LOWS sowie das anbahnende Gewitter in LOIH am späteren Nachmittag haben einen Strich durch diese Pläne gemacht. Als gemütliche Alternative wurde der Flugplatz in Schärding (LOLS) gewählt, wo wir bei bestem Wetter ein leckeres Mittagessen im Flughafenrestaurant geniessen durften.
Bis gegen 16 Uhr schafften alle Maschinen die sichere Rückkehr nach LOIH. Gerade noch rechtzeitig, bevor ein heftiges Gewitter über das Rheintal fegte.
Dank an alle Teilnehmer des Rundfluges für die schöne gemeinsame Zeit und die interessanten fliegerischen Erfahrungen. Special Thanks an Captain Johnny, der gewohnt routiniert die Planung und Organisation der Reise durchgeführt hat. Wir freuen uns schon auf den nächsten Trip!
Martin Bieniek